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Zeitungsartikel: Giftpilz, Droge oder Medikament: Warum manche Menschen Fliegenpilze essen

Sören Becker von der Neuen Osnabrücker Zeitung war vergangene Woche bei uns in der Roten Jurte zu Besuch und hat mich zum Fliegenpilz interviewt. Der Artikel ist heute in allen Regionalzeitungen, die zum Verlag gehören online erschienen:

Ich persönlich freue mich, dass es offenbar zunehmend auch ein öffentliches Interesse an diesem Thema gibt. Vom Gesamteindruck ist der Artikel aber doch eher warnend oder gar verschreckend.

Der Artikel beginnt direkt mit einem Schreckensszenario eines 42-Jährigen:

Zuerst habe er sich riesengroß gefühlt, dann wie ein Zwerg. Dann habe er geglaubt, er sei ein “Reiter in der chinesischen Steppe” gewesen. Dann bekommt er Angst. Der Trip endet mit einem Besuch in der Notaufnahme und einer Anzeige. Scheinbar hat der 42-Jährige in seinem Rausch auf seine Lebensgefährtin und Familienangehörige eingeprügelt und muss sich wegen Körperverletzung verantworten.


Der Artikel insgesamt fokussiert stark auf die Risiken des Fliegenpilzkonsums und erwähnt das Potenzial als Heilpilz im #Microdosing nur am Rande. Während die Gesundheitsgefahren ausführlich dargelegt werden und mit besonders negativen Einzelfällen durchaus aufgebauscht werden, wird die positive Berichterstattung der Konsumenten eher knapp behandelt und als unbestätigt dargestellt.

Solche Geschichten zeigen aber auch deutlich wie wichtig der verantwortungsvolle Umgang und eine angemessene Aufklärungsarbeit ist (#SaferUse). Und es ist eine bittere Tatsache, dass mit zunehmender öffentlicher Aufmerksamkeit für den Fliegenpilz auch Menschen mit ihm in Kontakt kommen werden, die zumindest in ihrer derzeitigen Lebensphase dem Fliegenpilz nicht gewachsen sind und davon besser die Finger lassen sollten.

Der Dachverband der Pilzexperten, die „Deutsche Gesellschaft für Mykologie“ (DGfM) führt den Fliegenpilz weiter als Giftpilz. […] Diese Einstufung wird sich auch auf absehbare Zeit nicht ändern: „Die DGfM wird die Verwendung von Pilzen zu Rauschzwecken niemals befürworten oder gar empfehlen“.


In meiner Wahrnehmung ist die große Mehrheit der Fliegenpilz-Gemeinschaft eine sehr verantwortungsvolle Menschengruppe, die in den meisten Fällen nicht zu Rauschzwecken konsumiert sondern mit dem Ziel der Persönlichkeitsentwicklung oder zur Linderung von körperlichen und psychischen Beschwerden.

Diese Gewichtung unterstreicht vielleicht auch die Vorsicht und Skepsis der medizinischen und wissenschaftlichen Gemeinschaft gegenüber dem Fliegenpilz. Insgesamt bietet der Artikel natürlich auch eine wichtige Warnung, jedoch könnte eine ausgewogenere Darstellung des Potenzials als Heilmittel den Lesern ein umfassenderes Bild vermitteln.

Aber umso schöner, dass ich im weiteren Verlauf dann auch noch zu Wort kommen darf:

[…] Unbeachtet der Expertenmeinung schwören manche auf den Konsum des Pilzes. So zum Beispiel Jan Temmel aus Noer bei Kiel. Der Schleswig-Holsteiner sitzt barfuß auf dem Boden einer kirgisischen Jurte in seinem Garten mit Blick auf die Ostsee. […] Die regelmäßige Einnahme eines Tees mit einer sehr kleinen Dosis Fliegenpilz habe ihm geholfen, mit seiner Angst vor Menschen umzugehen und ihn kreativer gemacht.


Der Artikel ist hinter der Bezahlschranke aber kann bei der noz & shz als Audio (oben unterm Titel) kostenlos angehört werden, das Lesen kostet 1€ (Ostfriesische Nachrichten)

Die Neue Osnabrücker Zeitung gehört übrigens laut Wikipedia zu den am meisten zitierten Tageszeitungen Deutschlands, ihre Kommentare, Interviews und Nachrichten werden häufig von anderen Medien aufgegriffen. Dadurch ist die Zeitung auch überregional bekannt. Vielleicht gibt es ja schon bald erneut die Gelegenheit unseren roten Freund der Öffentlichkeit vorzustellen.

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